Warum?

Das Institut Inklusiv und der Verein Glaube und Behinderung verbindet die Vision einer inklusiven Kirche. Mit dem vorliegenden Projekt wollen wir dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderungen immer mehr und öfter mit ihren Begabungen und Möglichkeiten wahrgenommen werden. Sie sollen eingeladen und ermutigt werden, Verantwortung zu übernehmen und aktiv am Leben der Kirche teilzuhaben.

Gesellschaft und Inklusion

In der Schweiz leben gemäss Bundesamt für Statistik 1.7 Mio. Menschen mit Behinderung. Das sind 20 % der Bevölkerung. Trotzdem sind Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft nicht oder zu wenig präsent.

Der UNO-Ausschuss für die Rechte der Menschen mit Behinderung prüfte 2023, wie weit die Schweiz mit der Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention ist, die sie im Jahr 2014 unterzeichnet hat. Das Resultat fällt ernüchternd aus. Trotz vorhandenen gesetzlichen Grundlagen, mangelt es an der Umsetzung.

Gottes inklusive Mission

Inklusion ist nicht nur eine Anforderung, die von aussen bzw. von der Gesellschaft an Theologie und Kirche herangetragen wird. Inklusion ist auch ein ureigenes Thema der Christenheit, Theologie und Kirche.

Es gab in Theologie und Kirche undifferenzierte, ausgrenzende Tendenzen und Begründungszusammenhänge, die teilweise bis heute überdauern. Ähnlich wie die Gesellschaft sind Theologie und Kirche zu Reflexionsprozessen des Bibelverständnisses und der daraus abgeleiteten theologischen und praktisch-kirchlichen Prämissen aufgerufen.

In der Person Jesus unterstreicht Gott seine «inklusive Mission». Er sucht, was beziehungweise wer verloren ist und bezieht sie oder ihn wieder in die Gemeinschaft mit ihm ein. Jesus verletzt sogar Reinheitsgebote und andere religiöse Vorschriften, um besonders verletzliche, stigmatisierte, benachteiligte und ausgegrenzte Personen (zum Beispiel Kranke, Ausländer, Andersgläubige) in die Gemeinschaft mit Gott einzuladen.